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Neuer Hauswart: «Ich bin jeden Tag in der Kronenwiese»

Marco Sartirana ist als Teamleiter Hauswartungen Bereich Ost neu auch für die Siedlung Kronenwiese zuständig. Er sagt, wie er tickt, warum sich die Verwaltung neu organisiert hat und welche Probleme er in der Kronenwiese zuerst anpacken will.

Warum gab es den Wechsel bei den Hauswartungen?

Wir organisieren uns gerade neu bei Liegenschaften Stadt Zürich. Die Aufgaben zwischen den Hauswarten und der Verwaltung werden neu aufgeteilt. Das hat dazu geführt, dass sich auch personell einiges ändert. Ich bin neu Teamleiter einer ganzen Gruppe von Siedlungen und Einzelwohnliegenschaften  geworden. Dazu gehört auch die Wohnsiedlung Kronenwiese. Ich habe 9 Hauswarte in meinem Team. Gesamthaft betreuen wir 12 Wohnsiedlungen, diverse Einzelwohnliegenschaften, sowie einige gewerblich genutzte Gebäude.

Warum haben sie sich neu organisiert?

Die Verwaltung soll näher bei den Mietenden sein. Wenn Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung ein Anliegen haben, kontaktieren sie neu zuerst die Verwaltung und nicht uns Hauswarte. Also etwa wenn die Heizung in der Wohnung nicht funktioniert oder etwas kaputt ist, dann ist neu die Verwaltung zuständig. Auch Wohnungsübergaben und Wohnungsabnahmen werden nun über die Verwaltung abgewickelt. Die Hauswarte kümmern sich wieder mehrheitlich um den Umschwung und die Technik.

Das heisst, die Mietenden haben gar keinen Kontakt mehr zum Hauswart? 

Im Gegenteil, die Hauswarte müssen nun weniger Büroarbeit erledigen und haben mehr Zeit, um in den Liegenschaften selber zu sein. Wir haben nun Tourenpläne, um frühzeitig Schäden und andere Dinge zu erkennen. Das ermöglicht uns aber auch, näher bei den Mietenden zu sein. Ich jedenfalls bin immer offen für einen Schwatz.

Wie oft trifft man sie künftig in der Kronenwiese?

 Ich bin jeden Tag hier. Ich bin oft auch hier im Büro anzutreffen oder auf einem Rundgang durch die Siedlung. Ich bin jedoch auch viel auf Visite bei den mir anvertrauten Teams.

 Was haben Sie vorher gemacht?

Ich war fünf Jahre in der Siedlung Hardau, welche mit den vier bis zu 96 Meter grossen Hochhäuser die grösste Wohnsiedlung von Liegenschaften Stadt Zürich ist. Da erhielt ich einen Spezialauftrag und habe die Prozesse optimiert. Davor habe ich eine ganze Menge gemacht. Mein erster Job war Maurer. Ich habe sechs Jahre im Akkord gearbeitet, kenne daher handwerklichen den Bereich gut. Nach drei weiteren Diplom-Abschlüssen standen mir verschiedene Berufsrichtungen offen. Zudem war ich auch lange Filialleiter der Fachmärkte der Migros Glatt, was mir in guter Erinnerung geblieben ist.

Die Hardau, da gibt’s ganz andere Mietende als in der Kronenwiese …

Es ist im Kreis 4 etwas rauer als hier. In der Kronenwiese finde ich die demografische Zusammensetzung interessant. Es hat viele Kulturen, Junge, Alte, viele Familien. Es gibt ein Fest und viele Anlässe finden statt, welche durch die Mietenden gestaltet werden. Das finde ich toll. Auch in der Hardau organisieren die Mieterinnen und Mieter schöne Anlässe, etwa das grosse Fest zum 40-Jahr-Jubiläum der Siedlung. Die Hardau ist aber in die Jahre gekommen. Baulich stehen einige Projekte wie die Renovation der Fassade bevor. Ich habe im Kreis 4 gute und schlechte Zeiten erlebt. Das hat mich geprägt.

Was haben Sie denn erlebt?

Vandalenakte zum Beispiel, beschädigte Wohnungen, Briefkästen, Verglasungen, etc. Wir haben jedes Jahr bis zu 15 Tonnen illegale Entsorgungen in der Hardau. Die Leute stellen ihren Abfall einfach vor die Türen oder in die Eingänge. Aber das gibt es auch in anderen grossen Siedlungen.

Abfall ist auch in der Kronenwiese immer wieder ein Thema …

Wir gehen dies auch an. Wir begleiten zum Beispiel die Reinigung und erklären, wo überall gereinigt werden muss.  Zudem kontrollieren wir auch, ob die Reinigungsarbeiten richtig ausgeführt wurden. Je sauberer eine Siedlung generell ist, desto weniger lassen die Leute liegen. Aber Abfall und Littering bleibt ein Dauerthema.

Es gibt in der Siedlung auch immer mal wieder Probleme mit Jugendlichen.

Das weiss ich und da ist der Sozialdienst Liegenschaften Stadt Zürich daran, das Gespräch mit den betroffenen Familien zu suchen.

Auch das Problem mit den Besucher-Parkplätzen ist nach wie vor ungelöst.

Auch das werde ich an die Hand nehmen und habe es mit der Bewirtschaftung besprochen. Ich mache mir im Moment ein Bild, wo was gemacht werden muss. Aber die Besucherparkplätze müssen für die Besucher frei bleiben. Das ist klar. Die Autos gehören meistens Leuten aus der Siedlung.

Gehen Sie auf Konfrontation mit den Mietenden?

Ich ging früher der Konfrontation eher aus dem Weg. Heute spreche ich Konflikte an. Ich bleibe dabei anständig und weise auf die Richtlinien hin, ich setze Grenzen.

Können Sie sich aufregen?

Klar kommt es vor, dass ich mich auch mal aufrege. Wenn das der Fall ist, beruhige ich mich zuerst, bevor ich auf Jemanden zugehe. Es wird also bei mir nicht gehässig. Mit den Mietenden pflege ich ein gutes Einvernehmen.

In welchen Fällen schreiten Sie ein?

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die Leute zu ihren Wohnungen und zu ihrer Umgebung keine Sorge tragen. Eingänge dürfen nicht versperrt sein. Als Sicherheitsbeauftragter in Brandschutz muss ich einschreiten, wenn es gefährlich wird. Aber klar: Kinder sind Kinder, und das dürfen sie auch sein.

Und was packen Sie jetzt als Erstes an?

Zuerst will ich die Leute hier kennenlernen. Und ich verschaffe mir wie gesagt ein Bild darüber, wo es was zu tun gibt. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.

(11. Dezember 2021)

Der Hauswart ist nicht die erste Anlaufstelle, wenn es um Reparaturen geht. Dafür ist die Bewirtschafteten zuständig. Siehe Aushang im Eingang der Häuser.

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