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Petition Verkehrsberuhigung Kronenstrasse

Antwort der Stadt auf Petition Begegnungszone (Geschäfts-Nr. 23918)

Vielen Dank für die Zuschrift. Wir bedauern, dass die Einführung von Tempo 30 offenbar nicht die gewünschte Wirkung zeigt, und sind gerne bereit, weitere Massnahmen zu prüfen.

Nach wie vor sind wir der Ansicht, dass eine Begrenzungszone an der Kronenstrasse mit ihrem starken Gefälle aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht geeignet ist.

Wie wir Ihr Anliegen verstehen, kommt es häufig zu Konfliktsituationen zwischen Zufussgehenden, schnellen Velofahrenden und Autofahrenden. Wir haben die Konfliktsituation wie folgt beurteilt:

  • Zum Fussverkehr: Um die Strassenquerung beim Ausgang des GZ Schindlergut zu verbessern, hat das Tiefbauamt 2016 eine Insel als Austrittsfläche realisiert. Unsere Beobachtungen zeigen, dass sich diese bewährt hat. Der unmittelbare Ein- und Ausgang ist somit geschützt, die Sichtweiten sind unproblematisch und wenige Meter bergwärts folgt bereits die Trottoirüberfahrt. Mit der Entfernung des Trottoirs würden sich die Konfliktsituationen mit dem motorisierten Individualverkehr und Veloverkehr verschärfen. Das Trottoir möchten wir deshalb, gerade zum Schutz der Kinder, nicht entfernen.
  • Zum Veloverkehr: Wie Sie in Ihrem Schreiben erwähnen, fahren die Velos teilweise zu schnell, das hat auch mit dem grossen Gefälle zu tun. Es ist (leider) nicht davon auszugehen, dass die Velofahrenden ihre Geschwindigkeit in einer Begegnungszone senken würden, daher kommen wir wie erwähnt zum Schluss, dass eine Begegnungszone die Situation eher verschlechtern würde. Strassenschwellen sind mit erhöhten Lärmemissionen verbunden. Sind sie flach gebaut, wird bremsende Wirkung nicht erreicht. Wenn sie steil gebaut werden, ist di Sturzgefahr für die Velofahrenden hoch.
  • Zum motorisierten Individualverkehr: Die Kronenstrasse ist eine Sackgasse für den motorisierten Individualverkehr. Acht Blaue Zone-Parkplätze stehen zur Verfügung. Aus diesen Gründen ist mit einem sehr geringen Verkehrsaufkommen zu rechnen. Um die Attraktivität der Kronenstrasse für den motorisierten Verkehr noch weiter zu reduzieren, schlagen wir Ihnen vor, die Blaue Zone-Parkplätze aufzuheben. Es gilt jedoch zu bedenken, dass die Parkplatzaufhebung u.a. für die Besuchenden der Wohnsiedlung nachteilig sein kann.

In Absprache mit dem Tiefbauamt, welches für allfällig bauliche Massnahmen zuständig ist, schlagen wir Ihnen vor, die Situation an der nächsten Sitzung des Verkehrsforums Kreis 6 zu diskutieren. Wir hoffen, im gemeinsamen Gespräch eine gute Lösung zu finden und stehen bei Fragen weiterhin zur Verfügung.

Vorschlag für Antwort von unserer Seite:

Vielen Dank für eine erste Beurteilung der Situation Ihrerseits. Wir erlauben uns eine Antwort zu geben zur Beurteilung der Situation.

  • Zum Fussverkehr: Unserer Meinung nach halten sich die Kinder beim Spielen zwischen dem GZ Schindlergut und der Kronenwiese nicht nur auf den Trottoirs auf. Sie halten sich auch manchmal auf der Strasse auf. Das führt – wie erwähnt – zu gefährlichen Situationen.
  • Zum Veloverkehr: Wir sind grundsätzlich für die Förderung von Velofahrenden. Aber die zu schnell fahrendenden Velofahrenden würden unserer Meinung nach auf Strassenschwellen reagieren und abbremsen. Wir gehen davon aus, dass die allermeisten Velofahrer auf der Kronenstrasse ortskundig sind. Ein Gewöhnungseffekt würde eintreten. Gute Markierungen der Schwellen und eine sanfte Schrägung würden Unfälle der nicht ortskundigen Velofahrer wegen zu schnellen Fahrens zum grossen Teil verhindern. Eine Alternative zu den Strassenschwellen wären Verkehrsinseln. Auch sie könnten einen bremsenden Effekt auf die Velofahrenden haben. Die Lärm-Emissionen wären vertretbar. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass viele Velofahren auf dem Trottoir fahren. Der von uns vermutete Grund: Die Markierungen für die Velofahrenden sind aus unserer Sicht unklar. Der Velostreifen müsste auch auf der Kronenstrasse eingezeichnet sein. Ein weiterer Grund könnte die Neigung des Übergangs des Randsteines sein (Wechsel vom Trottoir auf die Strasse). Die momentan 45 Grad motivierend unter Umständen zur Nutzung des Trottoirs.
  • Zum motorisierten Individualverkehr: Der Verkehr entsteht auch oft durch die Parkplatzsuchenden. Vor allem im Sommer, wenn die motorisierten „Oberer-Letten-Badi-Touristen“ an die Limmat wollen, entsteht viel Verkehr. Viele stellen dann ihre Autos in der Kronenstrasse ab, selbst wenn keine Blauen-Zone-Parkplätze mehr übrig sind. (Hier ist unser Eindruck, dass die illegalen Parkierenden in der Kronenstrasse oftmals nicht gebüsst werden.) In wenigen Fällen bringen auch Menschen ihre Flaschen und Büchsen mit dem Auto zur Sammelstelle. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung sind (nach einer kurzen und nicht repräsentativen Umfrage im Siedlungs-Whatsapp-Chat) geteilter Meinung was die Aufhebung der Parkplätze betrifft. Die einen finden es gut, weil es den Verkehr noch mehr reduzieren würde. Die andern meinen, dass es dann noch weniger Parkplätze zur Verfügung hat für Anwohner und Besucher. Jene, die meinen, es brauche keine Parkplätze mehr, argumentieren u.a., dass nicht nur der Verkehr reduziert würde, sondern dass eine Verbreiterung der Strasse durch den Wegfall der Parkplätze zusätzlich Sicherheit schaffen würde. Jene, die gegen die Aufhebung der Parkplätze sind, argumentieren u.a., dass es nicht nur weniger Blaue-Zonen-Parkplätze geben würde, sondern sich auch der Druck auf die wenigen Besucher-Parkplätze der Kronenwiese erhöhen würde. Schon heute stehen auf den Besucher-Parkplätzen mehrheitlich Autos von Siedlungsbewohnern oder von Bewohnern des Quartiers. Zum Schluss noch einen Hinweis und eine Frage zum motorisierten Verkehr: Der Hinweis betrifft die „Sackgasse“-Signalisation. Sie sollte aus unserer Sicht auf der rechten Strassenseite (von oben nach unten gesehen) sein. Da, wo die Signalisation jetzt steht (links), ist sie im Sommer unter dem Strauch versteckt und nicht sichtbar. Zur Frage: Einige Bewohnerinnen und Bewohner würden gerne ein Strassenschild gestalten auf dem auf die spielenden Kinder aufmerksam gemacht wird, um dieses oben an der Strasse anzubringen. Wir würden es selbstverständlich schätzen, wenn Sie uns da mit Rat unterstützen könnten, was die Anforderungen an ein solches Schild wären. Wir sind der Ansicht, ein selber gestaltetes Schild wird von Autofahrenden in der Regel stärker beachtet als andere Signalisationen.

Die Petition

Über 200 Personen haben unterschrieben. Nun ist die Petition eingereicht.

Das Anliegen

Die Unterzeichnenden fordern, auf der Kronenstrasse ab der Kreuzung Nordstrasse bis Ende Kronenstrasse eine Begegnungszone.

Die Unterzeichnenden fordern ferner eine klare Signalisation für die Velofahrer sowie Massnahmen, damit auch Velofahrer ihr Tempo verlangsamen.

Die Begründung

Unsere Kinder sind das höchste Gut und sind entsprechend schützenswert. Das letzte Stück der Kronenstrasse ab Nordstrasse ist eine Sackgasse. Es grenzen an dieses Teilstück die beiden Kindergärten, der Hort, das Gemeinschaftszentrum Schindlergut, und schliesslich die Siedlung Schindlergut.

Sowohl in der Siedlung, als auch in den schulischen Einrichtungen wie auch im GZ sind viele Kinder. Die Kinder wechseln auch rege von Hort, Kindergarten und Siedlung über die Strasse zum GZ Schindlergut.

Mit andern Worten: Die Strasse ist immer voller Kinder. Sie überqueren die Strasse nicht nur, sondern spielen auch oft auf ihr.

Mit einer Begegnungszone auf diesem Teilabschnitt der Strasse würden gleich mehrere Ziele erreicht werden:

Höhere Sicherheit für Kinder und Verkehrsteilnehmer sowie eine bessere Lebens- und Wohnqualität für die Anwohnenden. Wer langsamer fährt, sieht mehr und kann schneller reagieren. Eine Temporeduktion für Autos von 30 km/h auf 20 km/h kommt somit allen entgegen. Der Realität angepasst wäre auch, wenn die Fussgänger Vortritt hätten.

Ferner bitten wir Verantwortlichen um eine Lösung bezüglich der Velofahrer. Für die Velofahrer ist die Strasse eine Durchgangsstrasse. Die meisten Velofahrer fahren nicht auf der Strasse, sondern auf dem Trottoir – ganz egal, von welcher Richtung sie kommen. Dies führt zu besonders gefährlichen Situationen.

Ebenfalls gefährlich wird es, wenn die Velofahrer in sehr hohem Tempo die Strasse hinunterfahren, da die Strasse abschüssig ist. Das Tempo ist meist so hoch, dass eine adäquate Reaktion auf Kinder gar nicht mehr möglich ist.

(Update erstellt am 11. April 2021)

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