Müll am Boden – und warum es uns alle etwas angeht

Es ist ein Ärgernis für alle, wenn Pet-Flaschen, Chips-Säckli und Kartons herumliegen. Was wir dagegen tun können, damit es schön bleibt.

Papierchen, Zigarettenstummel, Becher – achtlos weggeworfen. Zwei Meter weiter steht ein Abfallkübel. Im Ecken an der Hauswand ein Kartonberg, von den Mitarbeitern der Entsorgung nicht mitgenommen, weil es auch Plastiktüten zwischen den Kartons hatte.

«Ein Problem», sagt Hauswart Marco Oehy. Vor allem nach sonnigen Tagen liegt Güsel herum. Oehy und die Reinigungsleute müssen wöchentlich auflesen, was da vor sich hin gärt.

In den Häusern sieht es oft nicht besser aus: In der Waschküche liegen Sachen auf dem Boden, im Treppenhaus lassen Anwohner Gegenstände stehen. Ein beliebter Ort ist unter der Treppe im Keller: «Da deponieren einzelne Mieter gerne ihr Sperrgut», so Oehy. Wenn etwas länger stehen bleibt, entsorgt es der Hauswart von sich aus. «Aber eigentlich verteilt die Stadt jährlich Gutscheine zur Entsorgung von Sperrgut.»

Ein weiteres Problem sind die Züri-Säcke, die Siedlungsbewohner einfach vor die Türe stellen, anstatt diese bei der öffentlichen Deponie zu entsorgen. Ein Ärgernis, vor allem dann, wenn wilde Tiere die Säcke aufreissen. «In solchen Säcken habe ich dann auch schon Adressen gefunden», so Oehy. Betroffene werden vom Hauswart angesprochen.

Bestraft oder angezeigt wird niemand, das macht Hauswart Oehy nicht. Bussen verteilt höchstens die Polizei. 80 Franken kostet ein Güsel-Vergehen, so genanntes Littering, in der Stadt Zürich. «Bestrafen hilft jedoch wenig», vermutet der Hauswart. «Aber wer jemanden sieht, der etwas wegwirft, soll diese Person höflich darauf hinweisen, dass es überall Abfallkübel hat. Der Innenhof gehört allen.»

Etwas Zivilcourage von allen ist also gefragt. Und wenn keine Einsicht da ist? «Dann kann man zu mir kommen und ich rede mit dem Betroffenen», sagt Oehy.